Zwei Grundsätze liegen unserer Familie seit der Gründergeneration bei sämtlichen Arbeiten im Weinberg und beim Weinausbau besonders am Herzen. Erstens: „Klasse statt Masse“ und zweitens: „Vom Holz geküsst, aber nicht erschlagen“. 

Der erste Grundsatz bringt zum Ausdruck, dass bei der Weinbereitung die Qualität, nicht die Masse zählt. In diesem Sinne wagte unser Großvater Norbert Görres, der liebevoll der „Weinprofessor der Ahr“ genannt wurde, Mitte der 1980er Jahre als einer der ersten im Ahrtal einen neuen Weg der Qualitätssteigerung. Durch die sogenannte „Grüne Lese“ in den Sommermonaten, d.h. das Ausdünnen der Trauben im frühen noch grünen Stadium, wird die Masse der heranreifenden Trauben reduziert und die Qualität der verbleibenden Trauben gesteigert. Dieses Qualitätsstreben hat sich in unserem Betrieb bis heute fortgeführt und wurde stetig optimiert. Unsere Weinberge werden nach neuesten Erkenntnissen optimal gepflegt und die Trauben von Fachkräften selektiv von Hand gelesen. Seit Herbst 2007 setzten wir als einer der ersten Winzerbetriebe der Ahr ein Sortierband für eine zusätzliche Selektion der Weintrauben ein. Nach der selektiven Handlese der Trauben im Weinberg, bei welcher unsere Fachkräfte bereits mit größter Sorgfalt die guten Trauben von den weniger guten trennen, werden die Lesekistchen auf dem sonderangefertigten Sortierband entleert. Dort werden sie von uns nochmals ausgelesen, bevor die Weiterverarbeitung erfolgt.

Inzwischen wird eine weitere ertragsreduzierende und damit qualitätssteigernde Maßnahme in unseren Betrieb durchgeführt. Kurz nach der Blüte werden die Gescheine (Trauben kurz nach der Blüte) „halbiert“. Durch diese frühzeitige Ertragsreduzierung wird die Qualität, im Verhältnis zur „Grünen Lese“, bei der die Ertragsreduzierung erst im August vorgenommen werden kann, nochmals gesteigert und die Umweltbelastung verringert. Vor allem die dichtbeerigen, kompakten Spätburgundertrauben haben nun mehr Platz für die einzelnen Beeren, was sich besonders in nassen Jahren durch gesündere Trauben und dadurch auch geringeren Bedarf an Pflanzenschutzmaßnahmen auszahlt. Im Rahmen unseres Qualitätsstrebens versuchen wir ein besonders umweltgerechtes Arbeiten im Weinberg und den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts. Der Ausbau unserer Weine zu seiner edlen Form ist das Ergebnis des harmonischen und verständnisvollen Zusammenspiels von Natur und Mensch. So bringen wir bewusst keine Kunstdünger im Weinberg aus, sondern düngen bei Bedarf nur mit organischen Mitteln, wie Kompost, Rindenmulch und Stroh. Mit Hilfe einer eigenen Wetterstation können Infektionen durch Pilzkrankheiten im Weinberg optimal ermittelt und die notwendigen Pflanzenschutzmaßnahmen auf ein Minimum beschränkt werden. Wir sehen uns als Hüter unseres natürlichen Kapitals.
Ein entscheidender Grundsatz von Marc Linden ist folgender: „Qualität kann man nur im Weinberg wachsen lassen, im Keller kann sie maximal erhalten werden!“. Trotzdem sind auch die Investitionen im Bereich der neuen Verschlussanlage, sowie der Einsatz des selbst entwickelten und mehrfach ausgezeichneten „Maischedurchflussentsafters“ als besondere qualitätssteigernde Maßnahmen zu benennen.

Unser zweiter Grundsatz „Vom Holz geküsst, aber nicht erschlagen!“ drückt unser Bestreben nach regionaltypischen und unverwechselbaren Weinen aus. Bis heute meiden wir den allgemeinen Barrique-Trend. Ein Wein, bei dem man die Region, den Boden auf dem er gewachsen ist, das regionale Klima, sowie die Rebsorte wunderbar herausschmeckt, braucht keine Kosmetik durch universelle, austauschbare Vanille-, Rauch- oder Röstaromen -sei es mit „Chips“, „flüssigen Aromastoffen“ oder „Barriques“. Auch unsere Rotweine reifen allesamt in Holzfässern. So erhalten sie den gewissen „Lidstrich“ an Holz, der Ihnen gut tut, den regionaltypischen, feinfruchtigen Geschmack der Weine aber nicht überdeckt.