Einst war unsere Jugendstilvilla in Bad Neuenahr ein Treffpunkt für Geschäftskunden und Freunde des berühmten „4711“-Konzerns. Damals reisten sie mit Pferdekutschen aus dem nahen Köln an, und die heutige Weinstube diente als Stall für ihre Rösser. Doch die Zeiten haben sich geändert – und dennoch ist der Charme vergangener Tage geblieben.
Heute empfängt Marc Linden gemeinsam mit seiner Tochter Madleen die Gäste mit herzlicher Gastfreundschaft und echter Lebensfreude. Die liebevoll eingerichtete Straußwirtschaft mit knisterndem Kachelofen und sanftem Kerzenschein lädt zum Verweilen ein und lässt die Hektik des Alltags vergessen. Genießen Sie die gemütliche Atmosphäre und probieren Sie unsere erlesenen Weine, die Sie auf Wunsch mit fachkundiger Beratung entdecken können.
Unsere Weinstube bietet großzügig Platz für bis zu 50 Gäste und ist mit modernster Präsentationstechnik ausgestattet – ideal für Weinproben, Vorträge oder gesellige Abende. Die angrenzende Winzerküche kann für besondere Anlässe ebenfalls genutzt werden.
Lassen Sie sich von der einzigartigen Atmosphäre unserer Straußwirtschaft verzaubern und genießen Sie gesellige Stunden bei einem Glas Wein. Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie unter „Termine“. Wir freuen uns darauf, Sie bei uns willkommen zu heißen!
Die Straußwirtschaften sind eine traditionsreiche Form des Weinausschanks in Deutschland und haben eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Sie wurden ursprünglich von Winzern ins Leben gerufen, um ihren selbst erzeugten Wein direkt an Verbraucher auszuschenken, ohne eine Schankkonzession erwerben zu müssen. Dies diente nicht nur der Direktvermarktung, sondern war auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit für viele Weinbauern.
Die Wurzeln der Straußwirtschaften lassen sich bis in die Zeit Karls des Großen (8. Jahrhundert) zurückverfolgen. Es wird vermutet, dass bereits zu dieser Zeit Winzer ihre Weine saisonal an Gäste ausschenkten. Ein entscheidender Moment in der Geschichte der Straußwirtschaften war jedoch die Einführung des Weinrechtprivilegs durch Kaiser Ludwig den Frommen im Jahr 812. Dieses Privileg erlaubte es Winzern, ihren eigenen Wein für einen begrenzten Zeitraum im Jahr ohne spezielle Genehmigung direkt an Kunden auszuschenken.
Der Begriff „Straußwirtschaft“ stammt vermutlich von der Tradition, einen Strauß aus Reisig oder Blumen an der Tür oder am Tor des Weinguts anzubringen. Dieser diente als Erkennungszeichen dafür, dass die Wirtschaft geöffnet hatte. In verschiedenen Regionen gibt es dafür unterschiedliche Bezeichnungen:
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich Regelungen für den Ausschank von Wein. Heute ist die Straußwirtschaft durch das Weinrecht (§ 2 Abs. 2 Gaststättengesetz) geregelt. Es erlaubt Winzern, für maximal vier Monate im Jahr ihre Weine in einem geselligen Rahmen auszuschenken – meist in den Frühjahrs- und Herbstmonaten. Dazu dürfen einfache Speisen angeboten werden, die jedoch keinen „vollwertigen Restaurantbetrieb“ darstellen.
Moderne Straußwirtschaften sind nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der deutschen Weinkultur. Sie sind oft familiengeführt und bieten Gästen eine ungezwungene Atmosphäre, um regionale Weine und Spezialitäten zu genießen. Besonders in den Weinregionen Ahr, Rheinhessen, Pfalz, Baden, Franken und Mosel sind sie fester Bestandteil des kulinarischen Angebots und ziehen sowohl Einheimische als auch Touristen an.
Die Tradition lebt auch heute noch weiter, weil sie sowohl für Winzer als auch für Gäste eine attraktive Möglichkeit bietet, Wein in seiner ursprünglichsten Form zu genießen – direkt beim Erzeuger, in gemütlicher Atmosphäre und oft mit hausgemachten Speisen.
Freiatgs & Samstag 18.00 bis 22:00 Uhr
Reservierung erwünscht