Geschichte des Weingut Sonnenberg

Die Geschichte von damals bis heute

Das beeindruckende Gutsgebäude, eine prachtvolle Jugendstilvilla, wurde zwischen 1897 und 1906 von der Familie Mülhens aus Köln, den Schöpfern des weltberühmten „4711“, als Wochenendsitz und Hobbyweingut errichtet. Damals lag das Anwesen noch idyllisch im Grünen, am Fuße der Terrassen des heutigen „Neuenahrer Sonnenbergs“. Durch die Heirat einer Tochter der Familie Mülhens mit Herrn Fievet wechselte der Besitz innerhalb der Familie. Doch die Weltwirtschaftskrise von 1929 zwang die Familie Fievet, das Anwesen zu veräußern. Die genauen Besitzverhältnisse bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bleiben unklar.

In den 1950er- und 1960er-Jahren wurde das Gut von der Familie Hohf erneut für den Weinbau genutzt, bevor es in den 1960er-Jahren an die Familie Edmund Linden verkauft wurde (keine verwandtschaftliche Verbindung zu uns). Im Jahr 1976 ging das Anwesen an die Straßenneubauabteilung über und stand daraufhin weitgehend leer, bis auf zwei Mieterfamilien.

Ein neuer Abschnitt begann 1979, als Norbert und Elsbeth Görres das Anwesen erwarben. Mit der offiziellen Gründung des „Weinguts Sonnenberg“ im Jahr 1981 begann die Geschichte unseres Familienbetriebs.

Unser Großvater Norbert Görres wuchs bereits mit dem Weinbau auf, da seine Familie einige Rebflächen im Nebenerwerb bewirtschaftete. Mit 21 Jahren begann er seine Winzerausbildung im Weingut Brogsitter und arbeitete anschließend als Kellermeister im renommierten Weingut Adeneuer in Ahrweiler.

Mit der offiziellen Betriebsgründung im September 1982 brachte Norbert Görres nicht nur sein umfassendes Fachwissen ein, sondern auch seine außergewöhnliche Leidenschaft für die Natur – er besaß den sprichwörtlichen „grünen Daumen“. Diese Kombination führte das junge Weingut rasch zum Erfolg. Doch für unseren Großvater zählte nicht nur das Wachstum des eigenen Betriebs – er setzte sich zeitlebens für die Qualität und Einzigartigkeit des Ahrweins ein. Sein unermüdlicher Einsatz machte ihn weit über die Grenzen des Ahrtals hinaus bekannt.

Norbert Görres war eine Koryphäe des deutschen Weinbaus: als langjähriger Prüfer der Landwirtschaftskammer, Mitglied der Weinsiegelkommission und des Deutschen Weinbauverbandes sowie als treibende Kraft der Flurbereinigung von Walporzheim bis Ehlingen. Er gründete den Weinbauversuchsring der Ahr und leitete diesen 25 Jahre lang. Darüber hinaus war er Mitbegründer der hiesigen Winzer- und Weinbruderschaft und geistiger Vater der einzigartigen Winzerkapelle in Ahrweiler. Sein Wissen teilte er nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch mit Winzern im Ahrtal und darüber hinaus. Respektvoll wurde er im Ahrtal als „unser Weinprofessor“ bezeichnet. Für seine herausragenden Verdienste erhielt er 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Sein Enkel Marc Linden folgte 1996 in seine Fußstapfen: Nach dem Abitur und der Bundeswehr begann er die Winzerausbildung, legte seine Gesellenprüfung ab und stieg schließlich in den Betrieb ein. 2005 schloss er als bester Meister aller grünen Berufe in Rheinland-Pfalz seine Winzermeisterprüfung mit der Note 1,2 ab. Für seine technische Weiterentwicklung in der „Blanc de Noir“-Herstellung wurde ihm 2007 der „Weinbauförderpreis“ des Deutschen Weinbaus verliehen.

Die Jahre nach dem Abschluss der Meisterschule bis zum Tod von Norbert Görres waren geprägt von der engen Zusammenarbeit zwischen Großvater und Enkel. Tradition und Innovation verbanden sich in fruchtbaren Stunden voller Ideen und Visionen. In dieser Zeit entstand auch ein ganz besonderes Zeichen ihrer Verbundenheit: – der Spätburgunder unfiltriert . Ein hochwertiger Spätburgunder, naturbelassen und unfiltriert, doch mit modernster Kellertechnik ausgebaut – ein Vermächtnis der gemeinsamen Leidenschaft für den Wein.

 

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